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PROJEKT: HERMA L.

1998-2002

Herma ist meine jüngste Schwester. Sie ist stumm.
 
1998 entstand eine spezifische Zusammenarbeit, die das Projekt: Herma L. begründete und bis zum August 2002 dauerte. Es war der Beginn einer Auseinandersetzung mit mentaler Zustandsgebundenheit und emotionaler Farbsensibilität, die Konstruktion und Impression auf lyrische Weise verbindet.

Um sich zu ordnen, braucht sie fünf Minuten. Danach ißt sie ein Marmeladebrot, macht sich dabei die Finger klebrig.

In der Zeitung betrachtet sie die Bilder, bis sie voller Druckerschwärze ist. Sie wäscht sich gründlich, bevor sie Abschied nimmt vom kranken Vater – ihre Hand legt sie in seine. So verharrt sie eine Zeitlang, dann geht sie weg und winkt.

Im Gang steigt sie der Katze aus dem Weg, packt den Regenschirm und tritt hinaus auf die Straße. Eine Reisende mit einem Dach bei Regen. "Herma, schließ die Tür!" Und sie gehorcht und spannt den Schirm auf. Ein Zeppelin wartet auf der Wiese.     Stephan Alfare

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